Freitag, 3. Oktober 2014

Baños

... sollte dieser Bericht jemals online kommen, so kann es nur eins bedeutet ... 
Entweder habe ich Baños überlebt, oder irgendjemand gibt sich als neuer Christoph Sievers aus!

 
Hallo, mein Name ist Christopher Sievaers, ja ich bin es wirklich! 
(Wenn ich eins gelernt habe, dann viele "..." und "!" zu verwenden, damit alle Welt glaubt ich sei er)

hab ich das jetzt geschrieben oder gedacht ...?!?!?

Egal ... herzlich willkommen zu einem neuen Blog - Eintrag!!!

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Kapitel 1

Es war eine laue Sommernacht im September 2014. Der Wind pfiff durch die Straßen der kleinen, gerade einmal 18.000 Einwohner großen Stadt. Nächster Halt Baños tönte es durch die Lautsprecher 
des Busses 19 04 aus Quito und ein gutgekleideter junger Mann erhob sich aus seinem Sitz! Mit einer kurzen Handbewegung strich er sich durch seine mittlerweile blonden Haare, studierte aufmerksam die Umgebung und verließ den Bus! Es herschte ein Ohrenbeteubender Lärm an Haltestelle 04, denn Menschen jeden alters drägten zur Bustür und wollten die ersten sein! Ein Glück bin ich da, dachte sich Christoph S. und nahm den Geruch von frisch gegrilltem Fleisch auf! Buena noches Signora, wo geht es denn bitte zum CharVic Hostel, war seine Frage an die Frau hinter dem Grill. Sie folgen einfach der nächsten Straße für 2 Blöcke und dann sehen sie es schon auf der rechten Seite, war ihre Antwort. Muchas gracias Signora und genau in diesem moment entdeckte er den Grund für den köstlichen Geruch, der den Busbahnhof förmlich umgab. 
2 süße kleine Cuy`s (Meerschweinchen) lagen mit offenem Mund und braungebranntem Körper, servierbereit auf ihrem Rost, doch wohlgenehrt und mit vollem Magen 
trat Christoph den Weg zu seiner Unterkunft an! 





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Kapitel 2

Buena noches Signor, la bienvenida al CharVic Hostel, war die noch freundliche Begrüßung der älteren Dame hinter der Rezeption. Cuántas personas, die frage nach der Anzahl der Personen und Christoph antwortet, das er für sich alleine ein Einzelzimmer gebucht hätte! Un momento por favor und schnell war klar, dass es hier und heute noch zu einer menge unstimmigkeiten kommen sollte ...

(So oder so ähnlich hätte ich evtl. die Geschichte in meinem Buch begonnen, 
doch da sich bis jetzt noch kein Verleger gefunden hat, um es zu veröffentlichen, 
geht es auch nur in Blogform weiter ...)

Frage: Was lern wir von Siegfried und diesem Roy ...???
Antwort: Das man mit den weißen nicht spielen soll ...!!!

Also wurde es etwas lauter zwischen der Dame, ihrem Sohn und mir, als man meiner Wenigkeit erklären wollte, dass die Reservation angeblich nicht eingegangen wäre! Außerdem sei das Hostel auch völlig ausgebucht, aber evtl. könnte man mir für den doppelten Preis doch noch ein Einzelzimmer organisieren! Langsam aber sicher stieg etwas in mir hoch, was man umgangssprachlich auch als Wut bezeichnen könnte ... In Uli Hoeneß Gedächtnis Manier, verlangte ich mit leicht angerötetem Kopf den Manager der Unterkunft und als man meinte er würde erst in 2 Tagen wieder im Haus sein, 
verließ ich mit einem mahnenden Blick das Hostel und sagte, ich würde wiederkommen!

Zum Glück war aber auch Baños touristisch sehr erschlossen, was an jeder Ecke Hostels, Hotels und Jugendherbergen bedeutete ... schnell fand ich nach kurzen Verhandlungen mit der Eigentümerin ein weiteres Einzelzimmer für 6 US Dollar und sollte hier die nächsten 4 Nächte verbringen!

Nach dem ganzen Trouble musste ich meinen Magen nun aber erst einmal mit einem kleinen Meerschweinchen beruhigen, bevor es dann mit dem Chiva (eine Art ecuadorianischer Partybus) 
hinauf zum Aussichtspunkt über Banos ging!

 

Mittlerweile war es 22:00 Uhr, die Nacht war klar und keine Wolke am Himmel zu sehen! Was man dafür aber bestens erkennen konnte, war der, seit 2000 aktive Vulkan Tungurahua! In nur 8 Km Entfernung stiegen aus über 5000 Meter dicke Rauchschwaden auf und von Zeit zu Zeit konnte man auch kleine Lavaströme dem Berg hinunterrinnen sehn! Ein Naturschauspiel, was ich vorher so noch nie gesehen hatte!

Unbeschreiblich schön ...!!!

Während der Partylöwe uns irgendwelche Fakten über Banos erzählte, wollte mein Blick einfach nicht vom Vulkan weichen ... die ganze Zeit dachte ich mir nur ... wenn das Ding hochgeht, 
will ich nicht mehr hier sein!!!

Leider konnte meine Kamera, dank der Dunkelheit, das Spektakel nicht wirklich einfangen, weswegen ich mal wieder zu Stift und Papier greifen musste, um als Künstler tätig zu werden ...

 

Am nächsten Tag mietete ich mir dann für 5 US$ ein Mountainbike, um die 60 Km lange Abfahrt in den Regenwald zu vollziehen! Von 1800 Metern ging es auf knapp 900 Meter ins tropisch angehauchte Puyo 
und wäre die Landschaft unterwegs nicht immer so reizvoll für meinen Fotoapparat gewesen, 
wer weiß, in welcher Rekordzeit ich die Strecke zurückgelegt hätte ...

Hätte hätte Fahrradkette ... Wenn Jesus damals kurz vor der Kreuzigung gesagt hätte ... nä komm lass mal, da bin ich nicht der Typ für, dann wär Ostern heut auch kein Feiertag!



 
 
 
 
 
 
 

In Puyo angekommen ging dann mal wieder der Daumen in den Wind und nach ca. 10 Minuten stoppte auch ein Pick Up, der mich den Berg wieder rauf nach Baños brachte!


Ach so ... fast hätte ich vergessen wie die Geschichte von CharVic Hostel ausging! Wie angekündigt stattete ich der Unterkunft 2 Tage später einen Besuch ab und tatsächlich war Mister Daniel Carrillo, der Manager des Hauses diesmal anzutreffen! Anscheinend hatte der von seinen Mitarbeitern schon Notiz von diesem Vorfall genommen, denn als ich meinen Namen sagte, wusste er sofort bescheid worum es ging! Ohne lange Diskussion diesmal, entschuldigte er sich für die unangenehme Situation vorgestern Abend und erstattete mir 2 volle Nächte in seinem Hostel! Ich akzeptierte seinen Handschlag, nahm das Geld 
und verzichtete auf eine niederschmetternde Bewertung auf Hostelworld!!!




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