Zwischen Leben und Tod ...

... bvpierbviebv ... ich ... bipqbwviprqbvü ... hallo ... vbebvebvaeaqenb ... hört mich jemand ... 

... hnbveobnve ... ich wollte nur sagen ... lbudwbvöwqbv ... hallooooo ... 

... bvbgvörqbv ... ich glaube ich bin ... bvqnwuovnvowq ... angekommen!!!

Voller Enthusiasmus klatschte mir die nette Beamtin an der Passkontrolle 

meinen Einreisestempel der Philippinen über den gleichnamigen Singapurs drüber 

und ich war drin! 28 Tage Inselhopping standen nun auf dem Programm, 

doch bis es soweit war und ich meine Sonnenbrand gebräunte Plauze wieder in den Wind halten
durfte hieß es erstmal ... Manila unsicher machen!!! Ich meine, nicht das ich noch irgendetwas 

dazu hätte beitragen können, in der 11,5 Millionen großen Megacity 

wo Hochhäuser inmitten erdrückender Armut gigantischer Slums wucherten ... 

 

... hier konnte eine Taxifahrt für 5,4 Km zum Busbahnhof auch schon mal schnell 

eine Stunde deines Lebens in Anspruch nehmen! 15 Minuten Standzeit 

auf den ersten 1,4 Km ... kein Problem für mich! Das Taxameter schoss gerade einmal 

alle 300 Meter, oder nach einer gewissen Zeitspanne, um 3,5 Pesos (7 Cent) nach oben 

sodass selbst ich mir, mit meinem mickrigen Maurergehalt, 

die Fahrt für nicht einmal 3 Euro (inkl. Trinkgeld) leisten konnte!!!

3 Tage ... 3 Geschichten ...

... von Sabong bis Midget Boxing, alles dabei ...

...doch heute geht es auf die Friedhöfe!!!

Ich denke jeder von Euch hat schon mal irgendwo, irgendwas darüber gehört!? 

Spätestens wenn Aiman Abdallah nächsten Samstag bei Galileo Big Pictures
 wieder über Familie Ramos und ihr Elend zwischen den Gräbern berichtet ist klar ... 

auch der dicke geht dahin wo Leben und Tod so eng, wie wahrscheinlich nirgendswo 

anders auf der Welt, miteinander verbunden sind! Insgesamt besuchte ich drei der 

bedeutendsten Ruhestätten Manilas, die vom Prinzip zwar alle gleich, 

doch der Aufmachung und Umgebung her unterschiedlicher nicht hätten sein können!

Erster Stop der in jedem guten Reiseführer aufgelistete Chinese "Cemetery" Friedhof! 

Hier gab es wirklich alles, was man sich in seinen kühnsten Träumen auf einem Friedhof 

nicht vorstellen konnte! Die Mausoleen der wohlhabenden Chinesen waren so pompös 

und dekadent gestaltet das schnell klar wurde, hier ist dem Glauben nach dem Tod 

noch lange nicht Schluss! 2-3 stöckige Prachtbauten 

die nicht nur von Außen dezenten Reichtum vermittelten ...

 
 
 
 
 

... auch von Innen bot sich mir ein Bild das bei den ersten 5 Grabstätten mit 

Kristallleuchtern, Wendeltreppen und separat getrennten Toiletten für Sie und Ihn, 

noch ungläubiges Kopfschütteln hervorrief! 

Nach einer weile merkte man dann aber schnell, wer nur Reich,
wirklich Reich bzw. mehr als Reich war! Während sich der Durchschnittsadel mit
Ventilator und Waschbecken zufrieden geben musste,
speisten die super reichen in Empfangshallen an großen Tafeln!

Es gab Mausoleen, die hatten ganze Einbauküchen verbaut ...

... mussten sich dafür aber in einer Nachbarschaft beweisen, wo man merkte, 

hier war schon vor Jahren der Inhaber verstorben ... OK ... der war geschmacklos wie Zero Coke, 

aber mal ehrlich ... wer seinen Vorgarten mit Springbrunnen so verwildern ließ 

und kein bock auf Gartenpflege hatte, der hätte sich zumindest mal einen Gärtner anheuern können!

 
 

Ob letzte Ruhestätte mit angebautem Ferienhaus für die schmarotzende Familie, 

oder dem Grill für die nächste BBQ Party mit Freunden ... hier gab es nichts, was es nicht gab!

 

Eine kleine Stadt mit Straßen und Stromleitungen, nur wirkte sie wie Ausgestorben!

 
 
 

  

Im kompletten Gegensatz dazu, nur wenige hundert Meter entfernt, der älteste Friedhof Manilas 

"La Loma" und der zwischen Hochhäusern sich behauptende South Cemetery! 

Hier suchte man zwar lange nach Glanz und Gloria, fand dafür aber "das Leben"! 

Familien, die zwischen bzw. in den Grabstätten geduldet wohnten, 

sich im Gegenzug dafür aber als Hausmeister und Nachtwächter zur Verfügung stellten!

 

 
 
 

 
 

 
 

 

 
 

Während Papa und Mama sich um das wohl der toten kümmerten, 

spielten die Kids glücklich und nichts anderes kennend, zwischen den Gräbern Fußball 

oder Basketball! Sie kletterten über die Grabsteine wie auf einem Abenteuerspielplatz 

doch nur solange bis der Eismann mit dem kühlen Süßkram um die Ecke kam! 

Eine perfekt organisierte Welt zwischen Hochhäusern und Reichtum!

Da der Tod aber niemals stoppte, waren die Handwerklich begabten Bewohner des Südfriedhofes

 schon wieder damit beschäftigt ein neues Mausoleum für die betuchten zu errichten.

In manchen Fällen kam zwar das Ende des Lebens schneller als erwartet, 

aber Improvisation war einfach alles!

Lange unterhielt ich mich mit Ginto, der zu einem Kaffee in sein bescheidendes Heim einlud 

und selbst schon nicht mehr wusste, wie lange sie hier lebten! Zu lange war seine Antwort, 

doch wenigstens hatten sie TV und eine kleine Stereoanlage!

Kurz vor Ende meines Friedhoftages forderte man "Air Sievers" 

dann noch zu einem kleinen Duell auf einem improvisierten Basketballfeld auf 

und was soll ich sagen ... als ich zum "Slum Dunk" ausholte, 

war das Gelächter definitiv auf meiner Seite! What ever ...
ich meine, wer kann schon von sich behaupten beim Dunkingversuch
zwischen den Gräbern Manilas so dermaßen versagt zu haben??? Ich !!! 

Genau das sind die Momente, weswegen ich Reise ... 

ich brauche keine, von selbsternannten Experten aufgelisteten 

und Touristen überlaufenden Sehenswürdigkeiten! 

Mir reicht auch ein Spaziergang durch Gegenden, 

wo ich der einzige "Weiße Riese" bin! 

Es ist das Leben das mich interessiert!!!