Sonntag, 14. Dezember 2014

Crash Boom Bang



Alle sagten: Das kann man nicht legal kaufen! 
Dann kam ich, wusste das aber nicht ... 
und hab`s einfach gemacht!!!
Mit Abstand der kurioseste Einkauf in meiner Backpacker - Zeit!!! 
Selten traf ein Sprichwort besser zu als in diesem Moment ...
... andere Länder, andere Sitten (und Gesetze) ...
... und so kam ich in diesem speziellen Fall 
schneller an `ne Stange Dynamit wie früher an 5 Mark!!! 

 
  
Das skurrile an dieser Geschichte ist, dass ich sogar weniger als 5 Mark zahlte 
und es dazu auch noch zu 100% legal war!!!
Spaß beiseite ... natürlich jagte ich nix in die Luft, 
obwohl es mir doch einige Male heftigst unter den Fingernägeln juckte!!!
Im Gegenteil ... zurück am Markt, kaufte ich 2 weitere Stangen Sprengstoff ein 
und gab es, wie einst Robin Hood, den Armen und schwachen!!! 

Diese kleinen verkrüppelten Bolivianer, mit ihren langen 
dünnen Fingerchen und diesen Hakennasen ...
(ach ne, jetzt verwechsel ich sie mit Anhängern eines 
Schwarz - gelben Fußballvereins aus dem Ruhrgebiet) 
Whatever ... auf jeden Fall sollten 3 Personen in den Silberminen von Potosi, 
mit meinem Gastgeschenk, ein lautes "Hallo hier bin ich" erzwingen 
und mit etwas Glück, den Fund Ihres Lebens machen!
Ich hingegen gelangte beim Besuch in den Minen zum geschätzten 500sten Mal 
zu der Erkenntnis ... danke das Ich in Deutschland aufwachsen durfte!!! 
Ein wahrhaftiges Gottesgeschenk, welches wir uns alle gelegentlich 
mal wieder vor Augen führen sollten!!!
Überall entwichen, laut zischend, Gase aus den Rohren, und wenn man Asbestliebhaber war, 
wäre hier für einen der Himmel auf Erden gewesen! Immer wieder nahm man in der Ferne 
das Geräusch von Explosionen war und dutzende von schwitzenden Mienenarbeitern 
schoben Schubkarren voll Steinen und sonstigem Gerümpel vor sich her! 


 
 
 
 
 
Als wir nach ca. 2 Km "unter Tage" dem Mienengott “El Tio” und seinem Afropimmel begegneten, 
durfte das typische Ritual der Arbeiter natürlich auch vor uns nicht haltmachen ... 
Wilson, unser Tourguide holte eine Flasche mit 96%igen Alkohol aus seiner Tasche 
und wer von Euch schon Mal fast reinen Alkohol getrunken hat, der weiß um das warme, 
sich endloswirkende Ausbreiten der Hitze im Rachen ...!!!

 

 








  
Ach ja, was tut man nicht alles für den reichen Fund an Silber ...
 
  
Was die Höhe und Breite der Gänge in den Schächten anging, so hatte dieser Stollen auch einiges 
zu bieten! Vom bequemen Aufrechtlaufen bis hin zu in der Hocke kriechen, 
war alles dabei was das Klaustrophobieker - Herz hätte höher Schlägen lassen!

Als wir nach 120 Minuten, im wahrsten Sinne des Wortes, endlich wieder 
Licht am Ende des Tunnels sahen, brannte die Sonne im ersten Moment wie Feuer in meinen Augen, 
aber es war geschafft! 2 Stunden im Inneren der Silbermine reichten mir, um festzustellen, 
dass Erzieher doch gar nicht so eine schlechte Berufswahl war ...




 
 

Dienstag, 9. Dezember 2014

Die Death Road und das Schicksal ...



... die Tatsache das dieser Blogeintrag hier und heute erscheint lässt vermuten, 
das ich die Death Road, also die 
"gefährlichste Straße der Welt" 
mehr oder weniger Heile überstanden habe!!! 
Zumindest lebe ich noch und das ist nach einer Abfahrt auf dieser Schotterpiste 
“wie der Name es ja schon sagt” nicht unbedingt selbstverständlich!



Ok my friends here we are!!! 



Ein kurzer Blick aus dem Fester und was sich schon die letzten paar Kilometer andeutete, wurde nun bestätigt! Schneefall am La Cumbre Pass auf 4.670 Metern! Aber hey, sind wir Männer oder aus Zucker??? Erste Amtshandlung allerdings war nicht etwa das Anziehen der Schutzkleidung, nein, es war das schriftliche Befreien der Agentur im Falle eines möglichen Ablebens! Ach so, und wo wir schon dabei sind, bitte tragen sie unter Punkt 10 auch die Kontaktdaten, der zu benachrichtigenden Person im Todesfall ein! 

Ok … No Risk no Fun …
Und dann der erste Schock!!! Bei der Einteilung der Mountainbikes musste der Agentur wohl ein folgenschwerer Fehler unterlaufen sein! Ausdrücklich hatte ich bei der Buchung darauf hingewiesen, dass jegliche Form von Gelb, besonders in Kombination mit Schwarz, bei mir zu 99% eine allergische Reaktion auslöst, doch anscheinend hatte man die internationale Sprache von Mimik und Gestik falsch gedeutet!
Also erklärte ich dem Tourguide ein weiteres Mal die Problematik, und welche folgenschweren Auswirkungen dieses Farbenspiel für mich sowie die Organisation haben könnte … leider verstand er die Worte Rechtsschutz – Klage und Anwalt nicht wirklich, weswegen ich mich der rohen Gewalt beugte und unter Androhung von 
 „Ihr werdet schon sehen, was Ihr davon habt“ 
 das gelbe Rad bestieg!
Um den Schnee von den Schultern zu bekommen und uns ein bisschen warm zu fahren, ging es die ersten Kilometer auf einer Nassen, dafür aber luxuriös geteerten Fahrbahn Richtung Hölle bergab …!!!
Was nun folgte, war die von den Einheimischen respektvoll genannte  
El Camino de la Muerte ("Straße des Todes") 
und genau hier sollte das wirkliche Abenteuer beginnen!



Nicht umsonst hatte diese einspurige, fast ohne Leitplanken und meist an 
steilen Abhängen verlaufende Schotterpiste Ihren Namen erhalten …

… einer Schätzung zufolge verunglückten bis 2007 pro Monat zwei Fahrzeuge 
und es starben jährlich 200 bis 300 Reisende auf der Straße.



Zwar war für Mountainbiker, die Ihr Gefährt nur einigermaßen beherrschten, die Straße nicht von hohem Anspruch und machbar, doch musste man sich immer wieder vor Augen führen, wo man gerade war! Ein kurzer Verbremser in der Kurve, oder zu viel Nachlässigkeit auf der Abfahrt an sich, konnten einen freien Fall von bis zu 500 Metern und damit den wohl sicheren Tod bedeuten!!!
Eines war heute aber klar … der Himmel musste definitiv noch ein bisschen warten … und so schlängelte ich mich Meter für Meter, immer schneller, aber auch sicherer die 65 Kilometer lange Yungas Street von einst mal 4670 Metern auf 1100 Meter hinunter!!!
Tja und dann war da ja noch meine anfängliche Androhung, was das ekelhafte gelbe Rad betraf!!! Mit einem Kopfnickenden lächeln, schenkte man mir und meiner Aussage 3 Stunden zuvor wenig Beachtung, doch unverhofft kommt bekanntlich oft!!! Ich hatte es angekündigt und keiner wollte mir glauben … Klar war nur, dass ich der Sieger im Duell Mensch gegen Maschine bleiben würde und et voilà, ca. 5 Kilometer vorm Ende der Abfahrt brach meine Gangschaltung! Abgerissen durch die unzähligen Schlaglöcher auf der Death Road und so kam ich später als erwartet, doch noch zu meinem neuen Mountainbike!